Was verbindet design und verantwortungsbewussten konsum?
Verantwortungsbewusster Konsum ist auch in der Welt des Designs ein Thema von äußerster Relevanz.
Was verbindet Design und verantwortungsbewussten Konsum?
Verantwortungsbewusster Konsum ist auch in der Welt des Designs ein Thema von äußerster Relevanz. Man muss nur einen Blick in einschlägige Zeitschriften und Publikationen, auf die Werbung von Unternehmen und das Kaufverhalten der Verbraucher werfen. Ein gutes Beispiel ist Habitare, die größte Einrichtungsmesse in Finnland. Hier gibt es einen ethischen Marktplatz und täglich mindestens eine Präsentation rund um das Thema „Verantwortungsvolles Unternehmertum“.
Der Übergang zu mehr Verantwortungsbewusstsein und Nachhaltigkeit ist in vollem Gange. Unternehmen der Fertigungsindustrie sind ständig dabei, ihre Prozesse innovativ zu erneuern und neue Verfahren zu entwickeln. Wie zum Beispiel der finnische Innovator Spinnova, der nachhaltige Textilmaterialien entwickelt, oder Pure Waste, ein Unternehmen, das aus Abfallmaterialien tolle Mode kreiert.
Den Konsum auf ein nachhaltiges Niveau zu senken, setzt jedoch ein Umdenken bei allen Menschen, Unternehmen und Organisationen voraus und ein Neubewertung des eigenen Handelns. Wir alle haben die Möglichkeit, unseren Beitrag zum Weiterbestand unseres Planeten zu leisten.
Welchen Beitrag leistet Everyday Design?
Verantwortlichkeit ist von Anfang an Philosophie und Grundprinzip von Everyday Design gewesen. Viele unserer Produkte können für Recycling, Mülltrennung und Aufbewahrung verwendet werden. Einer unserer beliebtesten Artikel, der Helsinki-Halter, bietet sich hervorragend als Recycling- und Sortiersystem an, wo ganz praktisch Flaschen, Büchsen, Karton oder Zeitungen gesammelt werden können.
Aber nicht nur hinsichtlich des Verwendungszwecks unserer Produkte möchten wir zu mehr Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit beitragen. Auch bei der Fertigung und Materialauswahl liegt ein wichtiges Augenmerk auf diesen Prinzipien. Nahezu alle Produkte werden in Finnland sowie vollständig oder teils aus Recyclingmaterialien gefertigt und sind zudem weiter recycelbar.
Everyday Design richtet sich in seiner Tätigkeit an den Prinzipien der traditionellen finnischen Bauernkultur aus, d. h. die Produkte sollen einem klaren Zweck dienen und ein zweckgemäßes, minimalistisches Design aufweisen. Wir setzen auf Made in Finland, wodurch wir gewährleisten können, dass unsere Produkte einerseits beständig sind, aber andererseits auch reparaturfreundlich. Wir wünschen uns, dass sich ein solches Konsumdenken mehr in der heutigen Welt etabliert und der Trend weg geht von unökologischer Einwegkultur.
Die Rolle der Verbraucher
Als Verbraucher kommt uns eine wichtige Rolle zu. Welchen Beitrag können wir leisten? Wir können beispielsweise in unseren alltäglichen Verrichtungen und Routinen innenhalten und überlegen, ob und wie wir unser Konsumverhalten ändern sollten.
Wenn es um den Neukauf von Produkten geht, sollten Verbraucher gut informiert und aufmerksam vorgehen und nachhaltige Entscheidungen treffen. Es reicht nicht aus, von Unternehmen Nachhaltigkeit, Regionalität und Verantwortlichkeit einzufordern, wenn sich die Verbraucher trotz allem für die möglichst preisgünstigste Alternative entscheiden. Ja es stimmt, dass ein sozial und ökologisch nachhaltigeres Produkt oft auch teurer ist. Im Gegenzug erhält man allerdings meist auch hohe Qualität und eine lange Gebrauchsdauer.
Einzelverbraucher können durch ihr Konsumverhalten auf die Entscheidungen und das Handeln der Unternehmen Einfluss nehmen. So wurden beispielsweise viele Großunternehmen durch Kaufboykotts dazu bewegt, ihre Handlungsweisen zu verändern. Meinungsbildung spielt eine bedeutende Rolle, auch wenn die Auswirkungen nicht sofort sichtbar sind.
Die Rolle der Designbranche
Hersteller und Designer tragen eine große Verantwortung bei der Entwicklung neuer Verbraucherprodukte. Designer haben oft die Möglichkeit, darauf Einfluss zu nehmen, welche Produkte wo und aus welchen Materialien hergestellt werden. Bei der Entwicklung und Herstellung ökologisch und sozial verantwortlicher Produkte liegt zudem ein wichtiges Augenmerk auf deren Praktikabilität, Vielseitigkeit, Haltbarkeit, Reparaturfreundlichkeit und der Wiederverwertbarkeit des Materials.
Ein zeitloses, minimalistisches Design trägt häufig zu einer langen Gebrauchsdauer bei. Wir orientieren uns gerne an Trends, und das ist auch völlig in Ordnung. Zu exzentrische und ausgefallene Dinge sind jedoch nicht immer beständig gegen den Zahn der Zeit und stellen daher eine eher fragwürdige Wahl dar. Ein hervorragendes Beispiel für beständiges Design sind die Holzprodukte von Alvar Aalto, die mit ihrer minimalistischen Formsprache bereits seit Jahrzehnten en vogue sind.
Wie kannst du Design, Verbrauch und Verantwortlichkeit miteinander verbinden? Hier einige Tipps von uns!
1. Vor jeder Kaufentscheidung solltest du folgende Überlegungen anstellen:
• Muss das Produkt neu sein oder kann man es auch gebraucht kaufen? Bei gebrauchten Produkten ist die Qualität offensichtlicher, denn wenn das Produkt trotz vorherigem Gebrauch noch in gutem Zustand ist, dann wird es auch weiterhin halten und gut funktionieren.
• Wird das Produkt ständig genutzt oder eher nur sporadisch? Wäre Mieten oder Ausleihen angebrachter? Wie lang ist die tatsächliche Gebrauchsdauer des Produkts in deinem Besitz? • „Ein Platz für alles und alles an seinem Platz“. Dieses Motto hilft dir zu verstehen, ob dir etwas Wesentliches fehlt oder ob etwas nicht mehr benötigt wird und recycelt werden kann.
• Notwendiger Bedarf oder Lust und Laune? Unternehmen geben Milliarden für das Branding und Marketing ihrer Produkte aus und möchten bei Verbrauchern neue Bedürfnisse schaffen. Es bietet sich manchmal an innezuhalten und zu überlegen, was mit einem Kauf erreicht werden soll und wodurch die eigenen Kaufentscheidungen tatsächlich motiviert werden. Shopping macht Freude, aber kann dieses Wohlgefühl auch auf andere Art und Weise erzielt werden als durch materielle Dinge? Wenn du dich dann aber doch für den Kauf eines Produktes entscheidest, ob aus Notwendigkeit oder einer Laune heraus, dann sollst du es auf jeden Fall auch genießen!
2. Gib verantwortlichen Unternehmen und umweltfreundlichen Produkten den Vorzug
• Viele Produkte tragen verschiedene Zeichen, die auf ihre Herkunft oder Herstellungsart hinweisen, wie beispielsweise in Finnland das Umweltzeichen und das Schlüsselflaggensymbol. Aber auch nicht gekennzeichnete oder zertifizierte Produkte können von Unternehmen stammen, die sozial und ökologisch verantwortlich handeln.
• Stimm mit deinem Geldbeutel ab und entscheide dich für Produkte aus verantwortlicher Herstellung.
• Achte auf das Material und auf den Herstellungsort. Wenn das Produkt in einem fernen Land hergestellt wird, fallen auch mehr Emissionen durch Versand und Transport an.
• Teuer bedeutet nicht kategorisch, dass ein Produkt auch qualitativ hochwertig, haltbar und ökologisch ist. Manchmal handelt es sich einfach nur um cleveres Marketing. Versuche herauszufinden, wer das Produkt wo und wie fertigt. Transparenz der Herstellungs- und Lieferkette ist ein gutes Zeichen.
3. Nach dem eigenen Gebrauch
• Mach es dir nicht allzu schwer mit Mülltrennung und Recycling. Und ein bisschen Ästhetik schadet auch nicht. Wenn der Recyclingbehälter nicht nur zweckgerecht ist, sondern auch gut aussieht, kann er auch vorgezeigt werden. Dann ist es auch einfacher, Mülltrennung und Recycling in die eigenen alltäglichen Routinen einzubinden.
• Recycling muss nicht zu kompliziert und aufwendig gestaltet werden. Kleinere Recyclingtaschen lassen sich leichter tragen und entsorgen als übergroße, überfüllte Behälter.
• Belohn dich für die kleinen guten Taten des Alltags: mit den Einnahmen aus fleißigem Recycling (Flaschenpfand, Flohmarktverkäufe etc.) kannst du dir selbst etwas Gutes tun.